Der Bürgermeister und sein Vertreter sind im wohlverdienten Urlaub. Dafür hat der stellvertretende Stadtdirektor Ralf Schaper Zeit für mich. Ich erzähle ihm von Glückstadt, dem 400. Geburtstag und meinem Geburtstagsgeschenk an die Stadt und übergebe ihm das Buch.
„Glückstadt kennt man doch aus dem Radio: Das ist doch bei Wischhafen. Da gibt es öfter mal Stau“, bringt es Herr Schaper knapp auf den Punkt. (Das habe ich in der letzten Zeit häufig gehört und stelle fest – in Niedersachsen scheint es viele Menschen zu geben, die Glückstadt kennen. Ab und zu auch durch die Matjeswochen.
Ralf Schaper mustert mich ungläubig. 700 Kilometer? Alles zu Fuß? Wieso? Ich erzähle dem stellvertretenden Stadtdirektor von meiner Bürgermeisterkandidatur und auch davon, dass das Glückwunschbuch eine Idee meiner damaligen Mitbewerberin und heutigen Bürgermeisterin Manja Biel war. Noch mehr Fragezeichen auf Herr Schapers Stirn. „Normalerweise ziehen sich doch die Unterlegenden zurück, oder nicht? Die Situation ist witzig und wir müssen beide lachen. Ich mag mein Job sehr gerne, sage ich. Ich finde es so gut, wie es ist. Nachdem Herr Schaper seine Zeilen formuliert hat, erzählt er ein wenig über seine Arbeit in der Verwaltung und über Erfahrungen bei Abstimmungen im Rat.
Währenddessen erkundigt er sich telefonisch nach dem Siegel der Stadt.
Da der Stempel nicht verfügbar ist, druckt und schneidet er es aus.
Und klebt es ein.
In Stadtoldendorf arbeitet man pragmatisch und problemlösungsorientiert.
Ich bedanke mich für das interessante Gespräch und den nächsten Eintrag im Buch und mache mich auf den Weg. Zunächst benötige ich noch meine tägliche Wasserration. Anderthalb Liter trage ich im Rucksack und anderthalb Liter in der Hand. Insgesamt trinke ich pro Tag etwa 5 Liter Wasser. Neben dem Edeka-Eingang werde ich auf Werbung aufmerksam, die ich interessant finde:
Ich spreche mit dem Marktleiter. Er interessiert sich für Appliefern, unsere Logistikentwicklung, die ich ihm in den kommenden Tagen zunächst per Mail und bei meiner Rückkehr dann auch noch einmal persönlich vorstellen werde.
Der Weg von Stadtoldendorf nach Dassel verläuft einigermaßen gradlinig. Es gibt nicht allzu viel zu sehen. Dafür aber eine ganze Menge zu besprechen. Um Glückstadt auch online mehr Beachtung zu bescheren, habe ich mich dazu entschlossen, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten, um einen eigenen Onlineshop für Glückstadt an den Start zu bringen. Crowdfunding bedeutet übersetzt Schwarmfinanzierung. Auf Plattformen wie zum Beispiel www.startnext.de werden Ideen präsentiert und mit ihnen (private) Investoren gesucht. In den letzten Tagen haben wir im Team darüber gesprochen, wie eine Crowdfundingkampagne aussehen kann. Es wurden Konzepte erstellt, Texte und Illustrationen. Es fehlt noch etwas Bewegtbild und Ton. Und dann starten wir. Auf Startnext.
Dazu werde ich am kommenden Wochenende ausführlicher berichten. Marla Sauermann hat bereits das Logo entworfen für den künftigen Glückstadt.shop:
Hier sollen künftig Glückwunsch- und Glücksartikel aus Glückstadt zu haben sein.
Nun aber muss ich mich erst einmal erholen. Morgen geht es durch den Wald nach Uslar.
Herzliche Grüße aus Dassel
Marian