Es ist so weit. Heute erreiche ich mein Ziel. Ich frühstücke gemütlich, führe noch ein geschäftliches Telefonat und mache mich dann auf den Weg. Die Sonne strahlt, als hätte sie in den vergangenen Wochen nichts anderes getan. Ich bin bestens gelaunt und guter Dinge:
Meine Jacke verschwindet im Rucksack und ich laufe motiviert die Bundesstraße 294 entlang. Ich muss aber auch sagen, nirgends sonst auf dem gesamten Weg, fahren die Autos so rücksichtslos, wie hier kurz vor Freudenstadt. Sie halten kaum Abstand, drücken wahnsinnig aufs Gas und ich muss aufpassen, dass ich nicht zu nah an die Fahrzeuge komme.
Das Navigationssystem lässt verlautbaren, dass ich nicht viel länger als drei Stunden für den Weg bis nach Freudenstadt benötige. Allzu lange sollte ich auch nicht trödeln, da ich heute Morgen die Pressemitteilung an die Zeitungsredaktion des Schwarzwälder Boten gesendet habe und vorhin einen Anruf bekam, dass Interesse besteht, daraus einen Betrag zu machen. Gegen 17 Uhr bin ich mit Lukas Werthenbach verabredet.
Um kurz vor 17 Uhr erreiche ich Freudenstadt. Mein Navi hat mich ein letztes Mal in die Irre geführt. Doch darüber kann ich heute nur noch lachen. Ich habe es geschafft. Endlich. 7 Wochen. 49 Tage. Körperlicher Einsatz bis zum Letzten. Ich bin glücklich und freue mich. Ich bin aus Glückstadt zu Besuch in Freudenstadt. Für Glückstadt. Zum 400. Geburtstag. Happy Birthday, Glückstadt.
Und genau so habe ich es dann auch umgesetzt. Lukas Werthenbach war ein großartiger Interviewer. Er interessierte sich für Details. Und berichtet davon, dass er nie von Glückstadt gehört habe. Bis heute. Zunächst las er heute Morgen meine Anfrage. Und auf dem Markt erzählte ihm etwas später dann ein Mann, der Marktbuden betreibt, von Glückstadt und den Matjeswochen. Was für ein Zufall. Nachdem der junge Journalist alle Infos aufgenommen hatte, gehen wir raus und suchen nach einem Platz, an dem das Pressefoto entstehen soll. Nach weniger als 10 Minuten sind einige Bilder im Kasten und wir verabschieden uns. Hat mich sehr gefreut, Lukas Werthenbach.
Ich begebe mich in Richtung Hotel. Und plötzlich war sie da – eine unglaubliche Leere. Trotz größter Freude und Zufriedenheit frage ich mich, was ich morgen machen soll. Na klar, ich gehe morgen zum Oberbürgermeister, um ihm das Glückstädter Glückwunschbuch zu übergeben, in das er sich eintragen kann. Und später werde ich im Zug in Richtung München sitzen, um in der bayerischen Landeshauptstadt einen Neukunden zu treffen. Aber es ist ein wirklich seltsamer Gemütszustand, der sich kaum beschreiben lässt. Ich fühle mich … irgendwie … arbeitslos.
Die vorletzte Übernachtung steht mir bevor. Bald darf ich wieder zuhause in meinem Bett schlafen darf, auf das ich mich sehr freue. Ich dusche mich und gehe in die Stadt, um mir ein Eis zu holen. Das habe ich mir redlich verdient. Ich wähle die exotischsten Arten, die ich bekommen kann und lasse sie mir schmecken:
Anschließend hole ich mir noch ein persönliches Souvenir ab:
Weil ich diesen Apparat interessant finde, stelle ich eine Anfrage an die Firma Euroscope in Wuppertal:
Möglicherweise könnte das ja auch interessant werden für Glückstadt.
Ich schlendere zurück ins Hotel und begebe mich nach einer Spargelsuppe und einem Salat aufs Zimmer zur Nachtruhe. Morgen schließe ich meine Reise mit dem Besuch im Rathaus ab.
Herzliche Grüße aus Freudenstadt
Marian