Heute erreiche ich Frankfurt – das war mein erster Gedanke als ich heute Morgen wach werde. Auch wenn mein Körper nur schwer in Wallung kommt – ich bewege mich, wie ein Rentner – habe ich das Ziel vor Augen.
Als ich im Frühstücksraum ankomme, sitzt ein Seniorenpärchen da. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag und fühle mich körperlich gesehen in bester Gesellschaft. Sie scheinen gerade fertig gewesen zu sein. Die Pillendöschen klappern und die Dame bewegt sich auf die Gastwirtin zu. Ich versuche nicht zuzuhören, aber das gelingt nur sehr schwer. Das Wort Arzt fällt etwa 30 Mal, das Wort „Spritzen“ mindestens ein Dutzend Mal. Nicht falsch verstehen, das Pärchen ist sympathisch. Man merkt aber auch, dass ihnen die sozialen Kontakte fehlen und ich bewundere die Gastwirtin für ihre Geduld und Dialogfähigkeit. Früher habe ich mir mal vorstellen können, eine eigene Gastronomie zu bewirtschaften. Aber ich glaube, das wäre nichts für mich. Nun gut, das Frühstück ist beendet. Es war lecker, die Nachtruhe hat mir gut getan. Wer mal in der Nähe von Frankfurt unterwegs ist und eine Übernachtungsmöglichkeit sucht, kann es im Wetteraukreis auf jeden Fall mal im Hotel Bayerischer Hof probieren.
Einige organisatorische Dinge sind noch zu regeln und schließlich setze ich mich gegen 12 Uhr Mittag in Bewegung. Ich bewege mich noch immer ziemlich langsam und bin gespannt, wie ich die 32 Kilometer heute bewältige, bzw. wann ich in Frankfurt ankommen werde. Friedberg, der Nachbarort von Bad Nauheim birgt historische Schätze. Unter anderem eine tolle Burganlage:
Ein Ort, den ich mir gerne auf die Agenda nehme und zu einem späteren Zeitpunkt hier noch einmal vorbeischauen möchte. Für alle, die nicht so lange warten wollen, gibt es bei Wikipedia einige Infos dazu.
Aufgrund mangelnder Zeit spare ich mir den Weg ins anderthalb Kilometer entfernte Rathaus in Bad Nauheim, mit dessen Rückweg ich 35 Kilometer überwinden müsste. Eine Strecke, die mir deutlich zu viel erscheint.
Mein Weg kreuzt aber den Sitz des Wetteraukreises. Blick auf die Zeit – etwa 13 Uhr. Na, los Marian, rein in die gute Stube, denke ich mir. Als ich mit meinem Riesenrucksack das Gebäude betrete, werde ich argwöhnisch beäugt. Ich ziehe meinen Glückstadt-Pulli an und begebe mich auf die Suche nach dem Landrat, der Joachim Arnold heißt. Soviel weiß ich bereits. Treppauf, treppab, nachgefragt – aha anderes Gebäude. Nun gut. Etwa 10 Minuten später stehe ich im 6. OG. und werde höflich hereingebeten, nachdem ich mich über die Klingel bemerkbar gemacht habe.
Landrat Arnold hat ein äußerst freundliches Team. Ich darf warten, bekomme einen Kaffee gereicht und einer der Kollegen erzählt mir, dass er selbst jeden Tag fast 20 Kilometer mit dem Fahrrad radelt – zur Arbeit hin und zurück. „Bei Wind und Wetter“, fügt seine Kollegin hinzu. Vor Jahren ist er 2.000 Kilometer bis nach Russland gefahren. Das finde ich beeindruckend.
Schließlich erreicht Joachim Arnold den Empfangsbereich. Ich stelle mich ihm vor, erzähle, über meine Ambition und ernte zustimmende Blicke. Jochim Arnold wandert selbst gerne, ist ein Fan der Region und trägt sich gerne ins Glückstädter Glückwunschbuch ein.
Während er schreibt, werfe ich einen Blick aus dem Büro des Landrats. Ein schöner Arbeitsplatz, finde ich.
Herr Arnold lässt es sich nicht nehmen, auch etwas Werbung für den Wetteraukreis zu machen und klebt nachdem er seine Grußworte beendet hat, auch Werbematerial ins Buch ein.
Was dann folgt, ist klar. Es muss mal wieder ein Pressefoto entstehen:
Sieht doch super aus. Die Aufnahme entsteht vor einem Bild der Wetterau, dem Fluss, dem der Kreis seinen Namen verdankt.
Ich übermittle die Pressemitteilung an die Wetterauer Zeitung und setze mich in Bewegung. Gleich, wenn ich unterwegs bin, erzähle ich euch noch, worauf es ankommt, wenn man ein Thema in die Zeitung bringen möchte.
Als ich Friedberg verlasse, komme ich an dieser Installation vorbei. Im Wetteraumuseum scheint es einige Fundstücke für Elvis-Fans zugeben. Für mich geht es an dieser Stelle erst einmal nicht weiter:
Ich schaue auf die Uhr. Die Zeit läuft und es gibt laut Navi auch keine ordentliche Alternative. Ich laufe ein Stück zurück, irre rechts vom Zaun auf einem Feld herum und treffe am Zaun schließlich einen Bauarbeiter. Er erklärt mir, den Weg. Erleichterung.
Eine Genugtuung: Autos von rechts überholen:
Ok, zurück zur Pressemitteilung. Was ist wichtig? Wenn ihr für euer Unternehmen oder euren Verein oder für euch selbst Beiträge in Zeitungen platzieren möchtet, dann müsst ihr in erster Linie bedenken, dass die Journalisten heutzutage sehr wenig Zeit haben, um den Input zu verarbeiten. Deswegen solltet ihr sparsam mit den Informationen umgehen. Wenig aber auf den Punkt. Beschreibt, um was es geht. Wer daran beteiligt ist. Erklärt den Grund. Wann und wo ist wichtig. Vergesst eure Kontaktdaten nicht und übermittelt ein Foto. Kurz und knapp.
Ich zeige euch mal, wie ich, die Pressemitteilung für die Wetterauer Zeitung aufbereitet habe:
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Liebes Redaktions-Team,