Für Hannover habe ich zwei Übernachtungen eingeplant. Ich habe mir fest vorgenommen, Oberbürgermeister Stefan Schostok zu begegnen und ihn einzuladen, sich im Glückstädter Glückwunschbuch zu verewigen. Als ich auf das Rathaus zugehe, ist es so groß, dass ich mir das Weitwinkelobjektiv der ActionCam zur Hilfe nehmen muss, um den Palast einzufangen und aufs Bild zu bannen:
Als ich das Foyer betrete, glaube ich meinen Augen nicht zu trauen:
In 37 Minuten empfängt der Oberbürgermeister die Bürger: „Na das ist doch super“, freue ich mich. Der Herr am Empfangsschalter schaut sich einen kurzen Moment meinen Glückstädter Kapuzenpulli an und dämpft die Stimmung mit den Worten: „Dafür brauchen Sie eine Karte. Bekommen Sie da drüben im Bürgerbüro.“ Oho, mir schwant Böses. Und tatsächlich:
Hallo, ich hätte gerne eine Karte für das Meeting beim OB.
„Die sind leider alle schon vergeben.“
Geht ganz schnell. Ich brauche nur einen Glückwunsch von Herrn Schostok, dann bin ich auch schon wieder weg.
(Die Auszubildene fragt ihren Vorgesetzten. Er meint, sie solle das Pressereferat mal kontaktieren).
Anruf.
„Nein, tut uns leid, nichts zu machen. Sie können das Buch hier lassen, dann kümmern wir uns drum.“
Wo ist denn das Büro des Oberbürgermeisters?
„Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das jetzt sagen darf.“
Ich glaube, es war hier unten, nicht wahr?
„Oben, erster Stock.“
Danke.
Ok, jetzt wird es interessant. Ich laufe den beschriebenen Weg lang und komme in der Ratsstube an und dort sitzen 12 Leute und trinken Kaffee. Es sind diejenigen, die eine Karte bekommen haben für das persönliche Gespräch mit OB Schostok.
Hallo alle zusammen.
„Hallo.“
Ich laufe 700 km, um meine Stadt Glückstadt bekannt zu machen und gehe von Rathaus zu Rathaus und von Bürgermeister zu Bürgermeister, um sie hier ins Glückwunschbuch eintragen zu lassen. Aber leider habe ich keine Karte mehr bekommen.
Das Eis ist gebrochen. Die Bürger wollen viel von mir wissen. Ich erzähle ihnen von den Begegnungen der vergangenen Tage, zeige Ihnen das Buch und ernte Zustimmung. Die Hannover Bürgerinnen und Bürger sind toll. Man ist sich einig:
„Wir nehmen dich da mit rein. Du bekommst deine Unterschrift schon.“
Kann ich ein Bild von euch machen?
„Ja, klar“. Einige rücken fürs Bild zusammen:
Danke, Leute. Echt freundlich von euch.
Wir warten und warten und warten. Interessante Gespräche ergeben sich. Einer, der historisch bewandert ist, erzählt, dass, wenn man es ganz genau nimmt, Hannover wohl knapp 100 Jahre älter ist, als die Stadt vorgibt. Das will er dem OB vermitteln. Ein anderer ist Immobilienmakler und möchte den Bebauungsplan ändern lassen. Und schließlich nimmt mich Axel Viehe mit (er teilt seine Redezeit mit mir, das sind maximal 10 Minuten, das finde ich mega) und stellt mich dem Oberbürgermeister Stefan Schostok vor.
„Das ist Herr Prill aus Glückstadt, er läuft zu Fuß, um seine Stadt bekannt zu machen.“ Herr Schostok, lächelt freundlich und bittet uns in sein Büro. Von außen sieht es übrigens so aus:
Und von innen muss man durch diese Tür:
Und da sitze ich tatsächlich plötzlich und kann es nicht glauben, dass mich meine Hartnäckigkeit mal wieder ans Ziel geführt hat. Dort sitzt der Oberbürgermeister informiert sich zunächst, schaut sich andere Beiträge an, stellt einige Fragen und gratuliert unserer Stadt zum Geburtstag:
Links seht ihr übrigens Axel Viehe, der den Eintrag möglich gemacht hat.
Die Grußworte sind bei meiner Rückkehr im Glückstädter Rathaus nachzulesen.
Foto vom Geburtstagslogo und vom Eintrag fürs Protokoll.
Und das offizielle Foto darf natürlich auch nicht fehlen.
Vielen Dank, Herr Schostok, für den freundlichen Empfang und dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Und danke auch dir, Axel. Dass du es möglich gemacht hast.
Und fast als krönenden Abschluss gab es auch noch einen Regenbogen:
Ein erfolgreicher Tag geht zu Ende.
Ich wünsche euch allen einen schönen Abend und sende
Herzliche Grüße aus Hannover
Marian