Vom Weg abgekommen: Von Spuren im Boden und Adrenalin im Blut (18)

Mich bringt verhältnismäßig wenig aus der Fassung. Heute war es aber so weit. Google hat mich mal wieder vom Weg abgebracht. Und während ich mich die Strecke von dort unten hier hoch quälte, habe ich ziemlich geschwitzt. Nicht nur wegen dem Anstieg. Frische Tierspuren sind im Boden sichtbar und ich kann nicht richtig ausmachen, ob es sich um Wildschweine handelt. Ich habe nicht allzu viel Ahnung vom Wald und seinen Bewohnern muss ich gestehen aber ich kann mir denken, dass in der Brut- und Setzzeit einige Tiere ziemlich unentspannt sind. Im Wald ist jedenfalls deutlich Bewegung spürbar. Und seit ich das Gelände betreten habe, bin ich keinem Menschen begegnet.

Der Sturm hat hier gewütet.

Unheimlich

und beklemmend ist die Situation:

Einen kurzen Moment denke ich darüber nach, umzudrehen und wieder auf den Weg zurückzukehren. Doch ich laufe weiter. Und bekomme schließlich wieder festen Boden unter den Füßen. Eine unangenehme Erfahrung. Vielleicht ist mir die jugendliche Naivität abhanden gekommen, um unbeschwert hier langzulaufen. Aber auf diesem Stück Strecke habe ich mich mehr als unwohl gefühlt.

Brücke über den Bach. 

Aha, ich bin durch ein Naturschutzgebiet gelaufen.

Für die 17 Kilometer heute habe ich fast 7 Stunden gebraucht. Ich muss mich mit der Realität abfinden. Die 25 – 30 Kilometer pro Tag werde ich in den nächsten Tagen nicht mehr halten können.

Trotzdem bin ich guter Dinge, dass ich vorankomme und am Donnerstag (hoffentlich) in Kassel ankomme.

Herzliche Grüße aus Stadtoldendorf

Marian

Sonntag, der Name ist Programm. (17)

Heute habe ich mir frei genommen. Während ich also nach Duingen spaziere, habe ich Zeit, mir die Umgebung anzusehen. Zeit für Katzen:

Zeit für Traktoren:

Für Elektroautos der Post.

Stern, Ringe oder Pferde sucht man hier vergebens:

Ich habe Zeit für kleine Pausen.

Denn die Sonne brennt heute erbarmungslos:

Ich bin sehr, sehr froh darüber, dass ich dank Ramona nun auch Sonnencreme im Gepäck habe.

Der Weg ist lang und steinig. Ich höre Musik um mein eigenes Schnaufen nicht hören zu müssen. Denn die Anstiege haben’s ins sich – mit 14 kg auf dem Rücken.

Während ich so vor mir her laufe, stelle ich fest, dass über nichts nachzudenken ziemlich anstrengend sein kann. Kilometerlang erstrecken sich gerade Wege durchs Weserbergland:

Das Wasser geht mir gerade aus. Noch 3 km bis zum Ziel. Ohne Wasser bei knalliger Hitze.

Nach dem letzten Anstieg habe ich 23 Kilometer erledigt und bin mehr als geschafft. Nach dem Essen falle ich ins Bett. Heute geht um 21 Uhr für mich der Tag zu Ende.

Herzliche Grüße aus Duingen

Marian

Reisetipp: Ausflug zum Schloss Marienburg. (16)

Es ist Samstagnachmittag und um 16 Uhr hat die Arbeit endlich ein Ende. Meine liebe Frau Ramona ist inzwischen eingetroffen. Mit einem Frischwäschevorrat und einigen Utensilien, die ich für die weitere Reise benötige. Das Wochenende ist extrem kurz und wir entscheiden uns, das Schloss Marienburg zu besichtigen. Dazu hatte mir am Donnerstag Bürgermeister Oliver Riechelmann geraten. Der Besuch hat sich gelohnt und ist empfehlenswert.

Eine tolle Anlage, die Georg V. von Hannover im 19. Jahrhundert dort hinzaubern ließ: Das Schloss befindet sich noch immer in Privatbesitz. Es werden  Führungen angeboten und vom Schlossturm aus kann man bei gutem Wetter das Rathaus von Hannover sehen. Auch für Leute aus Glückstadt ein interessanter Tagesausflug: Weitere Infos zur Marienburg und Veranstaltungen. 

        König für einen Tag: Die Marienburg lohnt sich als Tages- oder Wochenendziel.

Führungen im Schloss sind für 9,- EUR zu haben und dauern eine Stunde.

Herzliche Grüße aus Adensen

Marian

Von Hannover 96 auf den Acker. (15)

Noch immer freue ich mich über meinen gestrigen Erfolg im Rathaus. Doch nun ist es Zeit, um aufzubrechen und die nächste Etappe zu absolvieren – auf geht’s nach Adensen. Die Sonne leuchtet vom Himmel als würde sie nie etwas anderes tun. Da trifft es sich gut, dass bei diesem Fußballwetter Hannover 96 auf meinem Weg liegt.

In diesen Tagen mache ich nicht nur Glückstadt als Ganzes deutschlandweit bekannt. Auch die Glückstädter selbst und ihre Unternehmen. Heute ist Sponsor und Unterstützer Andreas Nickels und seine BTN Bauelemente Nord GmbH an der Reihe.

Also aufwärts bitte:

Und:

Im Hauptquartier der Hannoveraner 96: Hallo, mein Name ist Marian Prill, ich bin fußläufig unterwegs, um Glückstadt bundesweit bekannt zu machen und habe etwas dabei, was Ihre Einkäufer interessieren könnte. Aus der Tasche ziehe ich einen Flaschenöffner aus der „Schmiede“ von Andreas, der mit CAD-Programm und Plasmatechnik, in Kürze auch mit Laser aus Metall Fanartikel und vieles mehr machen kann.  Die Dame am Empfang finde den Flaschenöffner, der gleichzeitig ein Schlüsselanhänger ist, interessant und erklärt mir, dass der verantwortliche Mitarbeiter heute außer Haus ist. Ich soll mich bei ihm melden und werde daher mit Mail Adresse und Telefonnummer ausgestattet. Perfekt, denke ich mir. Schon am Montag wird er von mir lesen. Ich verabschiede mich freundlich, so wie es sich für einen Glückstädter gehört, und laufe weiter in Richtung Adensen.

Ich komme am wohl bekanntesten Rechtsanwalt (und einem der bekanntesten Widerstandskämpfer) aller Zeiten vorbei:

Die Blumen sind nicht von mir, obwohl ich die überlieferte Beharrlichkeit sehr schätze.

Für alle, die ihn nicht sofort wiedererkennen, er hat ja auch seine Augen geschlossen und die Brille nicht auf:

Der heutige Weg ist gesäumt von Arbeit und Telefongesprächen. Nur ab und zu kann ich innehalten und mich auf das freuen, was vor mir liegt:

Irgendwann bin ich runter von Feld- und Wanderwegen und laufe entlang der Bundesstraße. Es ist nur noch eine Stunde, bis die Sonne untergeht – der Google Navigator meint es gut mit mir und schickt mich auf immer kleinere Straßen und schließlich aufs Feld:

Ich folge brav, wie ich es hunderte Kilometer zuvor tat. Bisher haben sich Wege übers Feld als sinnvolle Abkürzungen herausgestellt. Diesmal nicht. Plötzlich stehe ich vor einer Sackgasse. Ok, ich könnte mit meinem Rucksack über den kleinen Bach springen. Doch die Sonne geht bald unter und es scheint noch eine ordentliche Strecke durch den Wald vor mir zu liegen. Dann geht es jetzt zurück. So viel ist sicher, wenn ich angekommen bin, habe ich 30 km zurückgelegt. Obwohl 26 heute auf dem Plan standen. Rückwärtsgang rein und über Stock und Stein:

Hier scheinen schon andere Wanderer gewesen zu sein:

Spurenlesen will gelernt sein.

Ich bin müde. Aber aufgeben ist nicht. Immer weiter voran. Bis ich schließlich zur Dämmerung gegen 20.30Uhr das Landhaus Adensen erreiche. Heute  weiß ich, was ich getan habe. Als ich den Rucksack abstelle, fällt mir eine Last vom Rücken. Die Gastwirtin, Heike Kühne, staunt nicht schlecht, als ich ihr erzähle, dass ich von Glückstadt in den Schwarzwald laufe: „Wieso haben Sie das nicht gleich gesagt“, fragt sie mich. „Dann hätten wir die Presse doch verständigen können.

Ich springe unter die Dusche und gehe was essen. Als ich mich gerade stärke, betritt Ortsbürgermeister Oliver Riechmann das Lokal. Heike Kühne hat ihn über meine Reise und das Glückstädter Glückwunschbuch informiert. Der Bürgermeister begrüßt mich sehr freundlich und wir plaudern eine gute Stunde. Auch Oliver Riechelmann verewigt sich im Buch. Es gibt ein Erinnerungsfoto, das ich mit einigen Infos an die Presse weiterleiten werde:

Gegrillt von der Sonne, müde vom Marsch, aber glücklich und zufrieden.

Nun geht’s aber ins Bett. Ich bleibe morgen und über das Wochenende hier. Ein Job muss dringend fertig werden.

Herzliche Grüße aus Adensen

Marian

Audienz beim Oberbürgermeister von Hannover, Stefan Schostok. (14)

Für Hannover habe ich zwei Übernachtungen eingeplant. Ich habe mir fest vorgenommen, Oberbürgermeister Stefan Schostok zu begegnen und ihn einzuladen, sich im Glückstädter Glückwunschbuch zu verewigen. Als ich auf das Rathaus zugehe, ist es so groß, dass ich mir das Weitwinkelobjektiv der ActionCam zur Hilfe nehmen muss, um den Palast einzufangen und aufs Bild zu bannen:

Als ich das Foyer betrete, glaube ich meinen Augen nicht zu trauen:

In 37 Minuten empfängt der Oberbürgermeister die Bürger: „Na das ist doch super“, freue ich mich. Der Herr am Empfangsschalter schaut sich einen kurzen Moment meinen Glückstädter Kapuzenpulli an und dämpft die Stimmung mit den Worten: „Dafür brauchen Sie eine Karte. Bekommen Sie da drüben im Bürgerbüro.“ Oho, mir schwant Böses. Und tatsächlich:

Hallo, ich hätte gerne eine Karte für das Meeting beim OB.

„Die sind leider alle schon vergeben.“

Geht ganz schnell. Ich brauche nur einen Glückwunsch von Herrn Schostok, dann bin ich auch schon wieder weg.

(Die Auszubildene fragt ihren Vorgesetzten. Er meint, sie solle das Pressereferat mal kontaktieren).

Anruf.

„Nein, tut uns leid, nichts zu machen. Sie können das Buch hier lassen, dann kümmern wir uns drum.“

Wo ist denn das Büro des Oberbürgermeisters?

„Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das jetzt sagen darf.“

Ich glaube, es war hier unten, nicht wahr?

„Oben, erster Stock.“

Danke.

Ok, jetzt wird es interessant. Ich laufe den beschriebenen Weg lang und komme in der Ratsstube an und dort sitzen 12 Leute und trinken Kaffee. Es sind diejenigen, die eine Karte bekommen haben für das persönliche Gespräch mit OB Schostok.

Hallo alle zusammen.

„Hallo.“

Ich laufe 700 km, um meine Stadt Glückstadt bekannt zu machen und gehe von Rathaus zu Rathaus und von Bürgermeister zu Bürgermeister, um sie hier ins Glückwunschbuch eintragen zu lassen. Aber leider habe ich keine Karte mehr bekommen.

Das Eis ist gebrochen. Die Bürger wollen viel von mir wissen. Ich erzähle ihnen von den Begegnungen der vergangenen Tage, zeige Ihnen das Buch und ernte Zustimmung. Die Hannover Bürgerinnen und Bürger sind toll. Man ist sich einig:

„Wir nehmen dich da mit rein. Du bekommst deine Unterschrift schon.“

Kann ich ein Bild von euch machen?

„Ja, klar“. Einige rücken fürs Bild zusammen:

Danke, Leute. Echt freundlich von euch.

Wir warten und warten und warten. Interessante Gespräche ergeben sich. Einer, der historisch bewandert ist, erzählt, dass, wenn man es ganz genau nimmt, Hannover wohl knapp 100 Jahre älter ist, als die Stadt vorgibt. Das will er dem OB vermitteln. Ein anderer ist Immobilienmakler und möchte den Bebauungsplan ändern lassen. Und schließlich nimmt mich Axel Viehe mit (er teilt seine Redezeit mit mir, das sind maximal 10 Minuten, das finde ich mega)  und stellt mich dem Oberbürgermeister Stefan Schostok vor.

„Das ist Herr Prill aus Glückstadt, er läuft zu Fuß, um seine Stadt bekannt zu machen.“ Herr Schostok, lächelt freundlich und bittet uns in sein Büro. Von außen sieht es übrigens so aus: 

Und von innen muss man durch diese Tür:

Und da sitze ich tatsächlich plötzlich und kann es nicht glauben, dass mich meine Hartnäckigkeit mal wieder ans Ziel geführt hat. Dort sitzt der Oberbürgermeister informiert sich zunächst, schaut sich andere Beiträge an, stellt einige Fragen und gratuliert unserer Stadt zum Geburtstag:

Links seht ihr übrigens Axel Viehe, der den Eintrag möglich gemacht hat.

Die Grußworte sind bei meiner Rückkehr im Glückstädter Rathaus nachzulesen.

Foto vom Geburtstagslogo und vom Eintrag fürs Protokoll.

Und das offizielle Foto darf natürlich auch nicht fehlen.

Vielen Dank, Herr Schostok, für den freundlichen Empfang und dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Und danke auch dir, Axel. Dass du es möglich gemacht hast.

Und fast als krönenden Abschluss gab es auch noch einen Regenbogen:

Ein erfolgreicher Tag geht zu Ende.

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend und sende

Herzliche Grüße aus Hannover

Marian

Auf in die Landeshauptstadt: 28 Kilometer zu Fuß nach Hannover. (13)

Es ist soweit: Der große Tag. Heute liegen 28 Kilometer vor mir. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich an dieser Stelle sehr herzlich für die kompetente Beratung bei Sportscheck in Hamburg in der Mönckebergstraße zu bedanken. Ohne den Support des beherzten Verkäufers wäre ich mit völlig falschem Schuhwerk los gelaufen. Er, als erfahrener Wanderer und früherer Soldat, gab mir viele wichtige Tipps, worauf ich achten solle. Ordentliches Schuhwerk – der Verkäufer empfahl mir die LOWA Renegade, die sich als eine absolut solide Grundlage für diesen Marsch herausstellten. Wandersocken von Falke, rutschfest mit speziellem Patent, angefertigt extra für den linken und den rechten Fuß. Wenn ich sie mit Hand auswaschen würde, sollte ich lieber keine Seife verwenden. Und bei Wäschen in der Maschine maximal 30 Grad. Ich habe mir auf den Ratschlag des Verkäufers hin Creme mit Urea besorgen, und die Füße jeden Abend gut damit behandelt. Das alles habe ich gemacht. Und bislang benötige ich keine Blasenpflaster. Wenn ich zurück bin, bekommt dieser Verkäufer eine große Packung Merci von mir. So genug Werbung gemacht. Ich mache mich also auf den Weg.

Glücksbringer hinter Gittern: Lucky und Happy scheinen sich aber wohl zu fühlen:

Ja, ist denn heut schon Ostern?

Meine Beine tragen mich kilometerweit, während ich telefoniere und telefoniere und telefoniere. Mit meinen Junioren. Wir arbeiten daran, die ersten Ergebnisse der geplanten Crowdfundingkampagne zu visualisieren. Dann mit meinem Kollegen Thorsten und auch mit Sven: Wir stehen kurz davor, ein wichtiges Webprojekt abzuschließen. Und ich muss ehrlich sagen, die Strecke bemerke ich kaum. Alles rauscht an mir vorbei.

Nebenbei veröffentliche ich einige Postings bei Facebook und Instagram und dann ist es plötzlich soweit – ich erreiche Hannover:

Um die 200 km habe ich in knapp zwei Wochen mit 3 Tagen Pause zurückgelegt.

In der Stadt bin ich noch etwa eine knappe Stunde unterwegs bis ich mein Tagesziel erreiche:

 Die Wäsche macht sich schließlich nicht von allein.

Von hier aus geht es ab ins Hotel. Es ist das wahrscheinlich preiswerteste Hotel Hannovers.

 Kuck mal.

 Nicht besonders komfortabel.

Nicht ganz mehr ganz schick.

Aber die Preis-Leistung mit 32 EUR pro Nacht (ohne Frühstück) ist mitten in Hannover absolut ok. Das Frühstück ist auch ok. Alle sind freundlich, alles gut: http://www.tyros-hotel.de/

Jetzt falle ich ins Bett und ruhe mich aus. Denn morgen ist der große Tag. Ich werde den Oberbürgermeister von Hannover treffen (hoffentlich). Und das Beste: Er weiß noch gar nichts davon.

Gute Nacht und herzliche Grüße aus Hannover

Marian

Nach dem Frühstück zum Bürgermeister. (12)

Na, wo bin ich?

Noch einen Tipp?

Genau, ich bin im Schwarmstedter Rathaus angekommen. Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs verewigt sich gerade im Glückstädter Glückwunschbuch. Auch Schwarmstedt hat 2017 einen Grund zu feiern. Die Gemeinde wird 750 Jahre alt.

Es ist kein Wunder, dass Björn Gehrs schon viele Jahre als Bürgermeister arbeitet: „Als ich 17 war, wollte ich was verändern. Also habe ich mir einige Ratssitzungen angesehen. Später studierte ich und schließlich wurde ich zu dem, was ich heute bin“, erklärt der Mann, der sich die Zeit nahm, mich zwischen zwei Terminen zu empfangen. Und Zeit für ein schnelle Foto war auch noch vorhanden:

Kurz bevor ich mich auf den Weg mache, heute geht es nach Lindwedel, die vorletzte Station, bevor ich in Hannover ankomme, checke ich meine Mails. Prima, der Beitrag, den ich anbahnte, ist in der Böhme Zeitung veröffentlicht worden:

Der ganze Beitrag ist hier zu lesen: http://glueckstadt.blog/presse/

Ich mache mich auf den Weg in Richtung Lindwedel. Heute sind es nur 10 Kilometer. Ganz gemütlich. Ich telefoniere mit meinen Junioren (Schülerpraktikanten von Schule macht Werbung). Wir planen Glückstadt auch über eine Crowdfunding-Kampagne bekannt zu machen. Alle, die nicht wissen, was Crowdfunding ist, können’s bei Wikipedia nachlesen. Wir erklären das hier im Blog in den nächsten Tagen aber auch noch einmal ausführlich.

Wieder ein toller Ortsname, der zu Glückstadt passt: Glück und Hoffnung kommen nicht selten im Doppelpack:

Als ich im Hotel ankomme, habe ich nach einer erfrischenden Dusche noch einiges für meinen eigentlichen Job abzuarbeiten. Ich mache mich zügig an die Arbeit und plötzlich haut mich die Müdigkeit um. Die Dame auf dem Bild über dem Bett und ich nehmen uns nicht viel, würde ich sagen:

Als mich der Wecker aus der „Bewusstlosigkeit“zurückholt, ist es kurz vor Küchenschluss. Schuhe anziehen und rüberwetzen, zum Essen.

Wow, was für eine Portion. Ein krönender Abschluss für einen guten Tag. Ich bin sehr zufrieden heute. Und freue mich morgen, mein erstes persönliches Routen-Highlight: Die Ankunft in Hannover,

Gute Nacht und herzliche Grüße aus Lindwedel

Marian

 

 

27 Kilometer: Ein ausgiebiger Sonntagsspaziergang (11)

Der heutige Sonntag wird aktiv gestaltet. Nachdem ich meinen Füßen eine Pause in Soltau gegönnt habe, geht es heute zur Sache: Das erste Mal in meinem Leben lege ich an einem Tag mindestens 27.000 m zurück (oder waren es bei der Bundeswehr 30km? Ich weiß es nicht mehr).

Jedenfalls wandere ich durch Orte mit witzigen Namen und einem bekannten Tierpark:

Dann dürfen natürlich auch die Tiere nicht fehlen:

Ein einsamer Geselle: Man mustert sich und geht dann getrennte Wege. 

Ich wundere mich darüber, dass es so etwas noch gibt:

Und plötzlich ist sie da, diese Stille, diese Ruhe:

Was ich hier erlebe, wünsche ich jedem, der viel Stress im Job hat und nicht rauskommt aus dem Hamsterrad.

In diesen Momenten bin ich privat, in meinen Gedanken bei meiner Familie und meiner lieben Frau Ramona in Glückstadt.

Die Füße stehen einfach nicht still. Sie laufen und laufen und laufen. Bis ich abends in Tepe’s Gasthof in Schwarmstedt ankomme. Es hätte mich schlimmer treffen können:

Ich finde, ein Vollbad habe ich mir verdient: Ab in die Wanne.

Und dann ab in die Koje:

Schnell schlafen, morgen ist das Wochenende vorbei und die Arbeit wartet nicht.

Gute Nacht und herzliche Grüße aus Schwarmstedt

Marian

Auf dem Jacobsweg. (10)

Da es weder in Soltau noch in Bad Fallingbostel einen Waschsalon gibt, entscheide ich mich heute dazu, meine getragenen Klamotten einzupacken und nach Hause zu senden:

Immerhin knapp 3 Kilogramm spare ich so ein. Das Gewicht im Rucksack sinkt dramatisch ab – von 17 kg auf knapp über 14kg. Das ist viel besser.

Heute sind es nur 17 Kilometer. Mit 14 kg Gewicht – das tanze ich nach Bad Fallingbostel. 🙂

Ich habe heute damit angefangen, mein Buch einzusprechen, um die Zeit der Bürgermeisterkandidatur abzuschließen. Es soll den Titel tragen „Vom Guerilla Marketer zum Bürgermeister der Herzen und zurück“ Es ist das erste Buch, das ich schreibe, bzw. einspreche. Wenn ich fertig damit bin, werde ich es als Self-Publisher veröffentlichen. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser die Elbe runter.

Während meiner heutigen Tour telefoniere ich mit Claudia Seidensticker, die den Verein KRASS e.V. gegründet hat, mit Sitz in Düsseldorf. Ich finde es super, wenn man sich ehrenamtlich um das Wohl von Jugendlichen und Kindern kümmert. Wir wollen eine Kooperation eingehen. Und während wir so telefonieren, hält eine ältere Dame mit ihrem Fahrrad neben mir an, lächelt und verwickelt mich in ein Gespräch. Sie erklärt mir, dass ich hier, knapp zwei Kilometer vor meinem heutigen Tagesziel, auf einem Jacobswegzubringer unterwegs bin. Dass ich vorhabe, 700 Kilometer zu laufen, um Glückstadt bekannt zu machen, scheint sie nicht sonderlich zu beeindrucken. Das beeindruckt mich. Viele staunen und sind verwundert. Und ich muss zugeben, als ich im November mein Vorhaben bekannt gab, staunte ich auch etwas über mich. Und überlegte, wie ich die Strecke jemals packen soll. Mittlerweile aber sind die täglichen Rationen Fuß-Kilometer schon zur Normalität geworden. Am kommenden Dienstag werde ich (voraussichtlich) schon in Hannover ankommen. Zurück zur älteren Dame: Sie erklärte mir, welche Möglichkeiten ich habe und was meine nächsten Stationen sein werden. Unter anderem Hodenhagen. Interessanter Name wohlgemerkt. Anschließend wünschten wir uns ein schönes Wochenende, die Dame schwang sich in jugendlicher Anmut auf ihr Fahrrad und brauste davon. Claudia Seidensticker, die das Gespräch verfolgte, fragte amüsiert nach, ob die Dame mich angesprochen habe. Klar, meinte ich und erzählte ihr von den Begegnungen der vergangenen Tage. Als Wanderer wird man ganz anders wahrgenommen, obwohl ich ja häufig mit meinem Rucksack unterwegs bin. Meistens mit der Bahn kreuz und quer durch Deutschland im Auftrag der Kunden. Während ich so erzähle, entdecke ich einen Hochsitz. Ich klettere die marode Leiter hoch und genieße den Ausblick:

Blick auf den Jacobswegzubringer.

Hier oben beende ich das Telefonat mit Claudia, klettere wieder herunter und laufe die letzten paar hundert Meter bis zur Unterkunft. Nun ist Wochenende. So ein bisschen.

Herzliche Grüße aus Bad Fallingbostel

Marian

 

Glück gehabt: Soltauer Bürgermeister Helge Röbbert angetroffen. (9)

Mein Knöchel schmerzt. Nach der gestrigen Tour erledigte ich noch meine Arbeit am Schreibtisch. Scheinbar hatte ich meinen Fuß dabei über mehrere Stunden auf Spannung gehalten, was sich nun bemerkbar macht. Ich beschließe, ihm einen Tag Ruhe zu gönnen und in Soltau zu bleiben. Dennoch habe ich noch einen wichtigen Job zu erledigen. Ich muss ins Rathaus zu Bürgermeister Helge Röbbert. Er weiß noch nichts von seinem Glück. (Nahezu alle Bürgermeister auf der Strecke werden spontan angefragt. So bleibe ich flexibel und kann ggfls. von der Route, die zwar grob feststeht abweichen oder einen Tag Pause einzulegen. So wie heute. Es ist also immer auch ein bisschen Glück dabei, die Bürgermeister tatsächlich anzutreffen.) In Soltau wurde ich, wie in Schneverdingen auch, sehr freundlich empfangen. Überhaupt ist es im Rathaus in Soltau ungewöhnlich gemütlich. Eine bequeme Sofa-Landschaft lädt im Obergeschoss zum Verweilen ein, es ist sehr hell und angenehm. Bürgermeister Helge Röbbert nahm sich um die Mittagsstunde herum die Zeit, Glückstadt zum Geburtstag zu gratulieren. Ein Auszug aus seinem Eintrag ins Glückwunschbuch: „Der Stadt Glückstadt alles Gute, Wohlstand und gutes Gedeihen.“

Anschließend fotografierte uns eine Mitarbeiterin aus dem Vorzimmer. Die Fotos werden der Presse zur Verfügung gestellt:

Vielen Dank noch einmal für die Glückwünsche, das kurze aber angenehme Gespräch und die Bewirtung im Rathaus Soltau.

Herzliche Grüße

Marian Prill